Dienstag, 16. Januar 2018

Lorenz Stassen - Angstmörder

Am 11. Januar 2018 stellt Lorenz Stassen seinen Thriller Angstmörder bei Leuenhagen & Paris in Hannover vor. Das Buch ist im Heyne Verlag am 9. Oktober 2017 erschienen. Und genau drei Jahre zuvor, am 9. Oktober 2014, hat Lorenz Stassen seinen ersten Satz dieser Geschichte geschrieben:

"Ich hatte gerade einen Elfmeter vergeigt, als es an der Tür klingelte."

Lorenz Stassen bei Leuenhagen & Paris in Hannover


Angstmörder war zunächst als Stand-alone-Krimi geplant. Mit dem Heyne-Verlag ist man überein gekommen, dass die Charaktere nun in einer als 3-Teiler ausgelegten Folge erscheinen werden.

Lorenz Stassen bringt mit Angstmörder seinen Debütroman heraus und das, obwohl er seit bereits 20 Jahren im Geschäft ist: als Drehbuchautor.

Lorenz Stassen ist 48 Jahre alt, lebt in Köln, und da spielt auch die Geschichte aus seinem Buch.

Nun handelt es sich bei dem Buch um einen Thriller. Und das Wichtigste an einem Roman sind bei Lorenz Stassen die Figuren - die Hauptfiguren.

"Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance."

Mit diesen Worten lernen wir die beiden Protagonisten in diesem Thriller kennen:

Nina Vonhoegen ist Referendarin. Sie ist außerordentlich hübsch und gescheit - und leidet unter Dysmelie: einer Fehlbildung von Geburt an. Ein - wie der Autor sagt - "schiefer Ton in einer ansonsten perfekten Melodie".

Nina bewirbt sich bei dem Strafverteidiger Nicholas Meller.

Und so treffen die beiden Protagonisten bei einem Bewerbungsgespräch aufeinander.

Außerdem ist es extrem wichtig, in einem Thriller für Entspannungsmomente zu sorgen. Das weiß Lorenz Stassen aus persönlicher Erfahrung. Schließlich hat er als Drehbuchautor einmal zu einem Horrorfilm beigetragen. Dieser Film wurde bei dem Fantasy Filmfest in München 2001 vorgestellt: die spannendste Szene läuft und das Publikum fängt an zu lachen!!
Drehbuchautor und Regisseur stellten sich anschließend dem Publikum:

"Fandet Ihr den Film gut?" - "Ja, war super!!" - "Aber Ihr habt doch gelacht???" - "Ja, aber es gab ab der Mitte des Films keine Entspannungsmomente mehr!"

- Und da  wurde dann an den spannendsten Stellen im Film gelacht! - Unfreiwillige Komik.

Doch, was wäre ein Thriller ohne die Spannung?

Den Epilog jedenfalls liest der Autor Lorenz Stassen direkt vor der Pause. - Wohl, um uns anschließend einen Entspannungsmoment zu gönnen! Während der Lesung spüre ich förmlich die Ausweglosigkeit der Person in der Geschichte und sitze wie gebannt auf meinem Stuhl. Nur die Stimme des Autors. Die Pausen zwischen den Sätzen und die Pausen nach Betonung schreiender Worte: Jeden Moment erwarte ich Rettung. Rettung für das Opfer im Buch. - Dann Stille. Die Pause beginnt und ich wage anfangs noch nicht mich zu rühren, mich dem Autor auch nur auf Armlänge zu nähern. Ich muss erst einmal zu Atem kommen.


Lorenz Stassen und Cornelia Fett

Nach der Pause erzählt Lorenz Stassen von seinem Werdegang, bevor er Drehbuchautor geworden ist. Lorenz Stassen hat eine Ausbildung zum Chemielaboranten genossen. - Ob das etwas für das Autoren-Sein bzw. -Werden bringt?

"Nun", sagt Lorenz Stassen, "es ist nicht der ideale Beruf um Autor zu werden." Er könnte nun allerdings auch nicht mehr als Chemielaborant arbeiten. "Die Ausbildung zum Chemielaboranten vor der Karriere als Autor ist nicht zweckdienlich, aber auch nicht schädlich."
"Was zählt, ist die Erzählkunst. Und da muss ein Autor erzählen was wahrscheinlich ist und nicht, was möglich ist."

Wieviel Autobiografie steckt denn nun in dem Buch?

Nicholas Meller beispielsweise ist neugierig, kann den Mund nicht halten und stellt gerne mal eine Frage zu viel. - Und genau diese Neugierde hat er mit Lorenz Stassen gemein. - Was dem Autorensein wiederum zweckdienlich ist.

Einen russischen Hintergrund hat Lorenz Stassen allerdings nicht. Für zwei Monate hat er mal in Littauen gearbeitet, kurz bevor sich Littauen von der russischen Föderation gelöst hatte.

Was Lorenz Stassen aufgefallen ist, ist das behinderte Menschen in Russland nicht gut angesehen werden. Sie wurden weggesperrt. So, dass niemand sie sehen konnte. So, dass niemand sie sehen musste.

Obwohl es sich bei Angstmörder um seinen Debütroman handelt, ist die Lesung von Lorenz Stassen professionell. Er erzählt über sich als Autor, über die Idee zum Buch, er liest aus seinem Werk und verrät Details. Lorenz Stassen beantwortet Fragen. Nicht nur zum Ende der Veranstaltung, sondern auch gern zwischendrin. - Fast, als hätte er nie etwas anderes getan.

Und: Lorenz Stassen hat Humor! Und den lässt er zwischendurch auch immer wieder durchblitzen.

So erzählt er bereitwillig auch die Geschichte von Micky Maus:

Micky Maus wird in seiner Danksagung genannt.
Vor drei Jahren, als es mit dem Buch Angstmörder losging, hat Lorenz Stassen ein paar Mal mit seinem Literaturagenten Lars Schultze-Kossack telefoniert. Lars Schultze-Kossak lebt in Hamburg und hat eine außergewöhnliche Stimme. Sie telefonieren nicht oft und bei einem der wenigen Telefonate spricht und spricht Lorenz Stassen vermeintlich mit seinem Literaturagenten und irgendwann stellt sich die Frage: welches Buch? welcher Autor? - Und dann sagte Lorenz Stassen nur ganz trocken: "Ich dachte schon die ganze Zeit, Du klingst wie Micky Maus!". Dabei hatte er die Frau seines Literaturagenten am Ende der Leitung.

"Das hört doch sicher jede Frau gerne", denke ich nur und fange an zu Lachen.

Wer die Chance hat, eine Lesung mit Lorenz Stassen zu besuchen, der sollte diese unbedingt wahrnehmen. Ich freue mich schon auf die Lektüre und bin sicher, es wird spannend, sehr spannend!


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